Konzertbericht Harmonie Bonn (30.03) - Artikel lesen
BONNER GENERALANZEIGER - 01.04.2006
Krautrock-Band "Birth Control" spielt in der Endenicher Harmonie
Die legendäre Formation aus der "Krautrock-Ära" büßt von ihrer Live-Energie nichts ein
Von Stefan Strötgen
Bonn. Was kann man wohl von einer Rockband erwarten, die seit über 35 Jahren existiert, von deren Ur-Besetzung aber nur noch ein Musiker übrig ist? Seichte, halbherzig vorgetragenen Rock, die dem arthritischen Musik-Dinosaurier nochmal die Gelegenheit gibt, sich im Glanze der Erinnerung zu sonnen?
Zugegeben, es gibt solche Gruppen, aber die Band "Birth Control" zeigte in der Endenicher Harmonie, dass es auch ganz anders geht. Die legendäre Formation aus der "Krautrock-Ära" Anfang der Siebziger Jahre hat von ihrer Live-Energie nichts eingebüßt. Das mag unter anderem daran liegen, dass sich die Band um Gründungsmitglied Bernd "Nossi" Noske (Schlagzeug, Gesang) nicht mit dem Aufwärmen alter Songs zufrieden gibt, sondern auch nach der Reunion fast jährlich ein neues Album produziert.
Exzellente Vollblutmusiker waren da am Werk, allen voran Peter Engelhardt an der Gitarre, der mit seinem furiosen Solospiel die Songs ein ums andere Mal veredelte; Sascha Kühn am Keyboard gab den oft sehr komplexen Arrangements den nötigen harmonischen Rückhalt mit einer ganzen Armada an Hammond-Sounds und Basser Hannes Vesper pumpte mit "Nossi" einen tighten Groove durch den Raum, als stünden beide in telepathischer Verbindung.
"Nossis" Stimme musste zwar an einigen wenigen Stellen vor den Höhen kapitulieren, doch auch das tat der Stimmung keinen Abbruch: Ein kurzes Grinsen und weiter ging's. Den Spaß an der Musik sieht man ihnen auf der Bühne an und diese Stimmung übertrug sich auch auf das Publikum.
Als dann am Ende des Programms der Kult-Hit "Gamma Ray" in einer Zwanzig Minuten-Version kam, war klar: "Birth Control" sind so lebendig wie eh und je.
[© Dewezet, 10.04.2000]
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Konzertbericht Alte Post Emden (31.03.) - Artikel lesen
EMDER ZEITUNG vom 03.04.2006
BIRTH CONTROL ist eine Band, bei der alles passt
Die Krautrock-Legende spielte vor 230 Zuschauern in der Alten Post.
Von Karl-Heinz Janssen
Wer mal hautnah miterleben wollte, was handgemachter Losgeh-Rock ist, der war bei diesem Konzert genau richtig. Das Trio Peter Engelhardt (Gitarre), Hannes Vesper (Bass, Keyboards) und Bernd Noske entfachte ein insgesamt beeindruckend kompaktes, ausgereiftes, zwar thematisch sparsames, aber doch nie langweiliges, hochpräzises Hardrock-Feuer. Keine Sekunde ließ die Spannung nach! Die Legende Birth Control lebt, soviel darf man nach diesem Auftritt sagen. Nur, sie ist, obwohl ein echter Senior und Kultrocker mitmischt (Noske), eben keine Nostalgie-Band, sondern die Fortsetzung einer Legende mit anderen Mitteln. Herausragend das solistische Können der drei Musiker. Neben dem wie immer kraftvoll-präzisen, fast sechzigjährigen Bernd Noske an den Drums glänzte Peter Engelhardt mit eindrucksvollen Gitarren-Soli. Ein echter Virtuose, der durch die Noskesche Dynamik enorm gewinnt, technisch auf ganz hohem Niveau, schnell und doch immer aus der Musik heraus spielend, selten mal aufgesetzt. Keyboarder Hannes Vesper bediente souverän seine Tastenburg", wechselte zwischen E-Bass und großem Moog, Fender Rhodes und Synthi; die Band hatte weitgehend Retro-Equipment im Einsatz, sie klang dabei sehr frisch! Sicherlich, das Kultstück "Gamma Ray" wirkte in dieser neuen Trio-Version doch etwas steril; was vermutlich daran liegt, dass eine Percussion-Sequenz mitlief. Aber, das tat dem guten Gesamteindruck an diesem Abend überhaupt keinen Abbruch. Längst hatten beim Kultstück Band und Publikum zueinander gefunden, feuerten sich gegenseitig an. Bei seinem Solo bestieg Bernd Noske seine Trommeln und spielte mit den Handflächen. Bei der Ballade "A Night Of It" ging er dann auch nach vorn, begleitet nur von einer akustischen Gitarre.
"Ich finde es super, dass hier soviele Zuschauer gekommen sind. Birth Control ist eine Band, bei der einfach alles passt!" meinte ein begeisterter Zuschauer Kai Pittelkow, selbst Bassist in der Emder Rockband Herb.
© Emder Zeitung, 03.04.2006
Interview mit Hugo Egon Balder (mit freundlicher Genehmigung des Autors Tom Schäfer) - Artikel lesen
Konzertbericht Butzbach Open Air (04.06.) - Artikel lesen
Gießener Allgemeine Zeitung
Butzbach (fz).
"The place was packed, the joint was rocking". Selten hat dieser Text von Chuck Berry so gut gepasst wie am Festival-Sonntag des Pfingst Open Air in Butzbach. Annähernd 2000 Menschen drängten sich, eine tolle Stimmung zelebrierend, um „große Namen“ live zu sehen: Manfred Mann’s Earth Band und Birth Control (plus Summerfield als Lokolkolorit). Mann hat nach 60s-Beat-Wurzeln in den frühen 1970er-Jahren mit seiner Earth Band den Synthesizer in der Rockmusik etabliert. Und Birth Control gehören in der gleichen Epoche zur Erfindergeneration des „Kraut Rock“, als Teutonen einer quantitativ wie qualitativen angelsächsischen Übermacht trotzten und sich aus der scheinbar festgeschriebenen Epigonenrolle emanzipierten – noch dazu erstmals englisch akzentfrei singend…
Ist es bei Manfred Mann die klassische Vorbildung, so sind es bei Birth Control Jazz und Art-Rock-Interessen, die bei beiden mit Elektronik gepaart werden. Der damit drohenden Verweichlichung durch die Keyboardsounds setzen beide schlagkräftige Gitarren und Vocals entgegen. Das funktioniert auch heute noch. Manfred Manns aktuelle Platte heißt „2006“, obwohl sie bereits vor zwei Jahren herauskam. Und Birth Control haben neben einem „Rockpalast“-Auftritt ebenfalls Studio- und Liveplatten jüngeren Datums im Gepäck. (Die Merchandiser klagten über die eingeschränkte Bewegungs-UNfreiheit der doch reichlich vorhandenen Kundschaft).
Und so ist schon mal die erste Frage beantwortet, die man sich stellen darf, wenn die Protagonisten aus den Hitparaden verschwunden sind und fortwährende Wechsel die meist als „legendär“ bezeichnete Ur-Besetzung verwischt haben: Beide Bands sind eher Retro- als Oldie-Acts? Keiner singt fürs Finanzamt sekundengetreu Hits nach. Sie haben immer noch was zu sagen, bieten klasse Shows statt Schunkelniveau und sind live umso wichtiger, seit diese Musikstile vom „Format“-Radio eliminiert wurden - bedauerlich allenfalls, dass Manfred Mann die Beiträge aus „2006“ von zwei auf eins reduziert hat.
Die Earth Band war vor zwei Jahren in Gießen gewesen und hatte zwiespältige Gefühle hinterlassen. Das Fehlen einer zweiten Gitarre war ebenso zu bemängeln wie eine basslastige Aussteuerung. Seltsam: Open Air war der Sound erheblich besser als in der Hessenhalle. Eine insgesamt weniger drückende Spielweise deckte die immer noch abwesende Rhythmusbasis durch eine Gitarre zu. Die Festivalspieldauerkürze (90 Minuten) bot darum ein kompaktes Hitprogramm, in dem man Mann allenfalls die Komponistenauswahl vorzuwerfen hat. Was mit Springsteens „Spirits in the Night“ geklappt hat, muss nicht notwendigerweise mit „uns Bruce’s“„Dancing in the Dark“ funktionieren.
Mindestens einmal geht bei einem Birth-Control-Konzert der Blick auf die Uhr. Nein, nicht etwa aus Langeweile! Sondern, um mitzustoppen, wie lang heute Abend die Version von „Gamma Ray“ wird? Nach 24 Minuten war dieser Rock’n’Roll plus Improvisationskünste plus Percussioneinschub vorbei. Hinweis: Ein „Gamma Ray“ unter 20 Minuten deutet auf ein lausiges Konzert hin… Provokativ war der Bandname seinerzeit, provokativ die Cover der Long Player im Stile von Robert Crump („Fritz the Cat“). Die Improvisationsphasen entsprachen dem Zeitgeschmack und dem Stehvermögen der Zuschauer, aber Birth Control übertrieben in Butzbach nicht, verzichteten auf die Elektronikorgien und präsentierten sich eher als Hard Rock-Outfit mit Orgel, mehr Deep Purple als Focus/Yes. Danke dafür. [Michael Franz]
Kurzbericht Stadtfest Delmenhorst (14.07.) - Artikel lesen
Stadtfest Delmenhorst - 14.07.2006
Auszug Delmenhorster Kreisblatt, Ausgabe vom Sonntag, 16. Juli 2006
... bereits kurz nach der Stadtfesteröffnung durch Oberbürgermeister Carsten Schwettmann war auf der Rathausbühne der musikalische Höhepunkt zu genießen, als das Krautrock-Urgestein „Birth Control“ um Schlagzeug-Legende Bernd Noske zweieinhalb Stunden aufspielte. Gestern Morgen dann stand „Nossi“ seinen Fans im Musikgeschäft „Amigo“ an der Cramerstraße während einer Autogrammstunde gut gelaunt für einen kleinen Plausch bereit.
Zur Mittagszeit konnte jeder, der mochte, eintauchen in die „gute alte“ Zeit: Radio Bremen Eins präsentierte auf der Rathausplatz-Bühne live den „Beat Club“ mit Moderatorin Uschi Nerke. Zahlreiche Hits der 60er und 70er Jahre weckten bei vielen im Publikum nostalgische Gefühle ...
Konzertbericht Crowded House Oberhausen (30.09.) - Artikel lesen (externer Link)
Fotoseite Belle Epoque Siegen (07.10.) - Fotos ansehen (externer Link)
Konzertbericht Bluesgarage Isernhagen (13.10.) - Artikel lesen
NORDHANNOVERSCHE ZEITUNG - 16.10.2006
Birth Control rockt mit Gast die Bluesgarage
Nach 30 Jahren spielen Peter Föller und Nossi wieder gemeinsam. Birth Control brachte die Isernhagener Bluesgarage zum Beben: Der satte Sound, der Gastauftritt von Peter Föller und die Evergreens wie Gamma Ray begeisterten das Publikum restlos.
Von Marc-Philipp Bettels
Isernhagen H.B.
Diese Rock-Legende ist einfach etwas Besonderes: Vor dem Auftritt gibt es für den Band-Leader nur Wasser, die Gesprächsthemen drehen sich um politische Ereignisse und nach 37 Jahren Musikgeschichte, denken sie nicht mal daran, ihr Repertoire als vollendet anzusehen. Während Birth Control derzeit an einem neuen Album feilt, tourt die Band durch die Musikhallen Deutschlands. Bei ihrem Auftritt in der Bluesgarage am vergangen Freitag bewiesen die Rock-Dinosaurier jedoch, dass ihre Musik mittlerweile gut ohne klischeehafte Rockstar-Alüren auskommt. Eines wird aber wohl nie vergehen - das bisschen Lampenfieber vor der Show. Auf der Bühne war davon jedoch nichts mehr zu spüren. Die Rock-Formation um Bernd "Nossi" Noske hatte ihr Publikum fest im Griff.
Gitarrist Peter Engelhardt, der in Fachkreisen als einer der besten seines Fachs gilt, heizte mit zahlreichen Soli die Zuschauer ein. Die Vorlage nutzte Drummer und Sänger "Nossi" um sein legendäres Schlagzeugsolo auf's Pakett zu legen. Er wütete regelrecht über seine Drums, bis er sich selbst auf der Bass-Drum stehend wiederfand. Das Publikum feierte "Nossis" Einlage unter stehenden Ovationen. Dass der Mann mittlerweile 60 Jahre alt ist, konnten sich die jüngeren Zuschauer gar nicht vorstellen.
Höhepunkt des Abends war jedoch der Gastauftritt von Peter Föller. Der ehemalige Bassist und zweite Lead-Sänger von Birth Control schmetterte in zwei kurzen Auftritten die Hits der Rockband wie in alten Zeiten - besser noch. "Seine Stimme ist deutlich gefestigter und präsenter als damals", sagt Eckhard Gallus. Für den Manager der Band steht soviel schon fest: "Dies wird mit Sicherheit nicht der letzte gemeinsame Auftritt sein.
© Verlagsgesellschaft Madsack
Anmerkung: das mit dem Manager klingt gut...! He, Jungs, ich hab das nicht behauptet, aber ich kümmere mich trotzdem liebevoll um euch ;-)
Konzertbericht Harmonie Bonn (03.03.) - Artikel lesen
Fanbericht Harmonie Bonn (03.03.) - Artikel lesen
Birth Control 3. März 2007, Bonn-Endenich, Harmonie
Gehe ich nun zu einer Vernissage mit Fotos von Jazzmusikern oder fahre ich ein Stück weiter zu einem Live-Konzert von Birth Control nach Bonn? Wenn man sonst keine Probleme hat... Natürlich entscheide ich mich für das Konzert - zur Ausstellung kann ich ja immer noch gehen. In meine Geburtstadt Bonn zieht es mich nicht nur, weil meine Mutter dort noch wohnt, womit auch die Übernachtung gesichert ist, sondern auch weil es in der Harmonie hin und wieder gute Hardrockkonzerte gibt, z.B. erlebte ich dort Wishbone Ash, Jane, Dirty Deeds, Gun Barrel, Pump, Killerz.
Heute aber galt es, erneut eine "Bildungslücke" zu füllen, denn ein Live Konzert von Birth Control hatte ich aus unerklärlichen Gründen bislang noch nicht geschafft. Dabei hatten wir früher gerade zu dem Hit "Gamma Ray" mit Inbrunst getanzt. Fragt mal einen Mittvierziger bis Endvierziger, ob er den Song kennt - er wird über diese dumme Frage empört sein!
An der Bühne gab es keinen Fotograben, und somit mussten sich die wenigen Fotografen den Weg zur Bühne frei kämpfen. Das Konzert begann leicht verspätet, aber unter großem Jubel kurz nach 20.00 Uhr. Schon von Anfang an war klar, wer hier das Sagen hatte: der Drummer und Sänger, einziges Original-Mitglied (wenn man die erste Phase, als Birth Control noch eine Coverband waren und von Hugo Egon Balder, der damals - 1968 - für fünf Monate am Schlagzeug saß, mitgegründet wurde, nicht mitzählt) Bernd Noske, genannt "Nossi", seit Dezember 1968 dabei und inzwischen über 60 Jahre jung. Von hier aus ging die Energie, die sich auf die anderen Musiker und das Publikum übertrug, mehr als von den jüngeren Musikern, und diese spiegelte sich in wilden Gebärden und Grimassen wider.
Ich konnte von Anfang bis Ende nur staunen. Das alles hatte ich jahrelang nicht wahrgenommen - solch gute Musik, geprägt von Keyboarder Sascha Kühn, der wie in den Siebzigern klang, aber erst seit 2000 dabei ist und den Hammond-Sound wie seinerzeit rüberbrachte, mit Händen und Füßen spielte. Sein rechter Fuß ging im Takt der Musik mit, seine Hände spielten gelegentlich überkreuzt, die Begeisterung, die Musikalität war nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.
Ein Highlight war dann, als der ehemalige Sänger und Bassgitarrist Peter Föller als Special Guest auf die Bühne geholt wurde - auch schon in die Jahre gekommen, uneitel gekleidet, aber so war das halt in den Siebzigern, und man steht ja auch dazu. Nur wirkte er leider manchmal etwas verloren auf der Bühne. Sein Bemühen, mit dem Gitarristen zusammen zu posen, ging manchmal ins Leere, wurde schlicht nicht erwidert, was ich von dem Gitarristen als etwas arrogant empfand - er hätte ihn doch etwas mehr wahrnehmen sollen. Mag sein, dass sich der geniale Peter Engelhardt, seit 1995 dabei, zu sehr auf sein Gitarrespiel konzentriert, wobei er mit seinen bekannten Soli glänzte. Hier ging die an und für sich gute Idee, einen früheren Musiker auf die Bühne zu holen, fast daneben, und etwas mehr Respekt vor dem ehemaligen Bandmitglied wäre doch wünschenswert gewesen. So konnte einem der blonde Peter Föller, der nach wie vor eine klasse Stimme hat, fast leid tun. Denn das, was er an Zusammenspiel suchte und was er in früheren Zeiten mit Sicherheit erlebt hatte, fand er zumindest heute nur in wenigen, gezwungen wirkenden Momenten auf der Bühne. So etwas muss vermutlich über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, wachsen. Gegen Ende jedoch taute das Eis, und der Gitarrist ließ sich gelegentlich zu einem freundlichen Lächeln und gemeinsamen Posen herab.
Das größte Charisma hatte der Drummer, von dem die meiste Energie ausging. Spätestens bei den Soli taute er richtig auf, und eine Präsentation von diversen Percussions, gerade bei "Gamma Ray", erinnerte fast an einen Verkäufer, der seine Ware feil bietet. So fehlte fast nur die Frage: Welches Instrument hätten Sie denn gern? Zu schnell war für meinen Geschmack der Wechsel, aber schon interessant, und man vermisste fast einen Kommentar zu dieser Musikinstrumenten-Lehr-Minute. Ich vergaß auf die Uhr zu sehen, so toll war die ca. 20 minütige Version von "Gamma Ray".
Unvergesslich der Moment, als ein Althippie ehrfürchtig wie in der Kirche vor der Bühne niederkniete und seine graumelierten, noch langen Locken frenetisch über den Bühnerand kreisen ließ. Luftgitarre- und Schlagzeugspielen war die andere Ausdrucksweise mancher Anwesenden. Birth Control sind immer noch Kult - und dank der neuen Musiker wird die Musik weiterleben. So machen es viele - Santana, die Stones, Jethro Tull, Nektar, Ufo, The Sweet, Uriah Heep und andere. Zwischendurch war der Schlagzeuger auch als Frontmann zu sehen, dann sprang er wieder quicklebendig über seine Drums und dann zu seinem angestammten Platz zurück. Schön auch die Ballade "A Night of it" mit Akkustikgitarre.
Vertreter der Althippie-Generation gab es noch vereinzelt im Publikum, doch die meisten waren zu meiner Überraschung sehr jung. Ich hätte nie gedacht, dass sich die Jugend "so etwas" anhört. Schön, dass Hardrock nicht vergessen wird, dass die Jugend rockt, die alten Bands feiert und sogar fotografiert! Sogar ein Kind war in elterlicher Begleitung dabei (ach ja, wurden wir früher nicht in die Oper mitgeschleift?)
Am Ende gab es noch mehrere Zugaben, und dem Publikum war anzumerken, dass es gern noch mehr gehört hätte. Aus der Traum! Die CD "Hoodoo Man" von 1972 war - vermutlich wegen des Songs "Gamma Ray", schnell ausverkauft. (Angela) [Quelle: Metalspheres Fanzine]
Konzertbericht Schiffenberg Giessen (24.08.) - Artikel lesen
Gießener Allgemeine vom 27.08.2007
"Like Nothing Ever Changed"
Birth Control begeistern wie eh und je - Abtanzen zu "Gamma Ray" auf dem Schiffenberg
Von Axel Cordes
"Gamma Ray" ist das "Satisfaction" von Birth Control so wie "Smoke On The Water" das "My Generation" von Deep Purple. Ray Davies kündigte "You Really Got Me" einst mit ironischer Resignation als den Song an, "weswegen ihr alle gekommen seid". Da war der Kinks-Hit bereits 30 Jahre alt...
Auch die 1968 in Berlin gegründeten Birth Control durften am Freitagabend auf dem Schiffenberg wieder einmal die unheimliche Zugkraft des Überhits erfahren: Das gut 500-köpfige Publikum kam erst auf Touren, als der berühmte knarzende Synthesizer-Ton aus den Boxen kam. Da wurde plötzlich getanzt - und die Nummer, im 72er-Original neun Minuten lang, führte nach langen Percussionpassagen und genussvoll ausufernden Soli aller Musiker immerhin erst nach veritablen 27 Minuten zum Schlussakkord.
Vereinzelte "Gamma Ray!"-Rufe aus dem Publikum hatte es schon nach dem dritten Song gegeben, und Drummer-Sänger-Bandchef Bernd "Nossi" Noske hatte ausgesprochen freundlich reagiert: "Kommt ja. Wir können doch nicht den ganzen Abend ‚Gamma Ray' spielen. Dann hätten wir ja umsonst geübt."
Dass Birth Control ihren Megaknaller erst zum Schluss brachten, war aber auch der einzige taktische Fehler des Quartetts, das in Nossi sein einziges verbliebenes Ur-Mitglied hat. Gründungsmitglied ist der 61 Jahre junge Wirbelwind mit der klassischen Vokuhila-Frisur zwar nicht, weil vor ihm mal ganz kurz Hugo Egon Balder am Schlagzeug saß - aber ein stets gut gelaunter Vollblutmusiker, der die Gruppe trotz etlicher Besetzungswechsel (25 Musiker seit 1969) immer zusammenhielt. 1984 hatte er B.C. nach dem Tod des Gitarristen Bruno Frenzel aufgelöst, doch 1993 rief er die Band, die zu den größten und besten des deutschen Rock gehörte, wieder ins Leben.
Auf dem Schiffenberg standen Peter Engelhardt (seit 1995 dabei) an der Gitarre, Sascha Kühn (Keyboards) sowie Sascha Delbrouck (hervorragender Vertreter des etatmäßigen Bassisten Hannes Vesper) - alle um die 40 -auf der Bühne. Sie verwöhnten die Zuhörer - darunter erstaunlich viele, die zur Glanzzeit der Band um 1972 herum noch nicht einmal geplant waren - mit einer schönen Mischung aus uralten Knallern und aktuellem Material. Letzteres entstammt dem 2003er Studioalbum "ALSATIAN" und sorgte für einige Höhepunkte in dem gut zweistündigen Konzert:
Das Titelstück etwa rief mit seiner von pumpendem Bass und den Keyboards getragenen langen Instrumentalpassage echte Begeisterung hervor und führte dazu, dass sich einige Leute von den Kneipenbänken wegbewegten und sich nahe der Bühne auf die Treppenabsätze setzten. "A Night Of It", eine Komposition des fantastischen Gitarristen Peter Engelhardt, war eine echte Überraschung. Nossi kam hinter seinen Drums hervor und bewies mit schmachtendem Balladenvortrag seine vokalen Qualitäten.
Tastenmann Kühn hat das früher im Wesentlichen auf die Hammond konzentrierte Soundrepertoire um einige andere Klänge erweitert, sodass die alten Fetzer nicht sklavisch genau nachgespielt erschienen. Das konnte schon deshalb nicht passieren, weil Birth Control spürbaren Spaß an ihrer Musik haben und sich und das Publikum im Verlauf des Auftritts mit immer mehr ausgedehnten improvisierten Passagen vergnügten. Bei den Griffen in die Schatzkiste der Bandgeschichte konzentrierte man sich auf das 1971 noch vor "Gamma Ray" erschienene zweite Album "OPERATION", vom dem der legendäre Opener "The Work Is Done" stammt.
Es spricht für das Selbstbewusstsein der Krautrocklegende, dass sie für die ersten beiden von drei Zugaben aktuelle Stücke auswählte: das elegisch-ausladende und treffend betitelte "Like Nothing Ever Changed" und den im Riff etwas an Deep Purples "Burn" erinnernden Kurz-und-Knackig-Fetzer "Rock The Road", in dem auch die Hammond (wenn auch eine digitale) noch mal richtig abheben durfte.
Ein herrlich erfrischender nostalgischer Abend ganz ohne Patina!
Bruno Frenzels Gibson Les Paul (mit freundlicher Genehmigung des Autors Heinz Rebellius) - Artikel lesen
Konzertbericht Weisses Ross Kirchheimbolanden (27.10.) - Artikel und Fotos (externer Link)
Konzertbericht Zollhaus Leer (17.11.) - Artikel lesen
Ostfriesenzeitung 19.11.2007
"Birth Control ließ das Zollhaus beben"
KONZERT: Rund 250 Besucher rockten mit dem Urgestein der deutschen Rockszene in Leer. Der größte Hit der Gruppe heißt “Gamma Ray“. 22 Minuten lang zelebrierten die Musiker diesen Titel.
VON KARIN EDEN
LEER – Sonnabend, 20.20 Uhr: Die Erde bebt !!!
Zwei deckenhohe Boxentürme sorgten dafür, dass rund 250 Besucher im Leeraner Zollhaus mitbebten. Satter Bass-Sound und ein unmittelbar ins mitwippwillige Bein gehender Beat, das ist der Stoff aus dem die Musik von Birth Control gemacht ist - und das schon seit fast 40 Jahren.
Vom ersten Moment an legte die Band mit enormem Tempo los. Schlagzeuger Bernd „Nossi“ Noske freute sich über jeden Treffer, den er auf seiner Schießbude landete und er traf ununterbrochen. Bassist Jens Bachmann gab sein Debüt, Gitarrist Jörg Lehnard war auch nur kurzfristig eingesprungen, nur der Mann am Keyboard, Sascha Kühn, brachte längere Birth-Control-Bühnenerfahrung mit, aber das tat der Sache keinen Abbruch: Wenn „Nossi“ auf die Pauke haut, dann läuft der Laden, und er lief am Sonnabend ausgesprochen gut, oder wie ein Zuschauer meinte „oberaffengeil“.
„Nossi, Nossi“ tönte es immer wieder aus dem Publikum, das einzige echte Birth Control-Mitglied aus den 70er Jahren genießt Kultstatus bei seinen Fans und ist dabei ganz natürlich geblieben, schraubte am Ende gar selber die Becken vom Stativ, aber davor lagen zwei Stunden Rock non stop, zwei Stunden Tanz, zwei Stunden wahre Spielfreude. Das machte einfach nur Spaß, dem Drummer und dem Publikum gleichermaßen.
Wie man gleichzeitig singen und Schlagzeug spielen kann, fragte man sich, und dann noch dermaßen draufhauen kann, in diesem Tempo und mit so vielen Schlägen gleichzeitig und überall, das war schon außerordentlich beeindruckend. Einmal trat „Nossi“ nach vorne, ließ die Schießbude ruhen, um einmal nur zu singen. Und dann sang er, voller Energie, voller Leidenschaft „A Night of it“, eine wunderschöne Ballade, denn auch solche zählen zum Repertoire der Band, die in den 70er Jahren ihre größten Erfolge feierte. Viele Stücke aus dieser Zeit waren zu hören, aber auch Songs vom jüngsten Album, das 2003 entstand, ganz im traditionell vorwärts drängenden, rockigen Stil der Band. Ihren größten Hit „Gamma Ray“ sparten sich die Musiker bis zum Schluss auf, um diesen dann 22 Minuten lang zu zelebrieren: Mit dem in ein Jaulen übergehenden Geknatter am Anfang und dem dann einsetzenden eingängigen Rhythmus.
Noske tauschte die Schlagstöcke gegen kalebassenförmige Rasseln und schlug damit auf Becken und Trommeln. Kein Bein stand mehr still, wer nicht tanzte, wippte zumindest energisch im Rhythmus mit. Gitarrist Lehnard im roten Arbeitsoverall reichte die Percussion-Glocke ins Publikum, einer hatte den Rhythmus drauf, eine andere nicht so ganz, aber als es ernst wurde, gaben die Musiker noch einmal alles und wieder bebte die Erde, diesmal ganz rhythmisch, weil man sich nicht mehr dagegen wehrte, und einfach mitbebte, mitrockte, noch eine Zugabe lang, dann war Schluss und alle waren begeistert. [Karin Eden]
Fotoseite Erftcoast Festival Bergheim (29.02.) - Fotos ansehen (externer Link)
Konzertbericht Metropolis München (26.04.) - Artikel lesen
Birth Control & Guru Guru - Metropolis - München - 23.04.2008
Als ich am Mittwoch auf meinem Nachhauseweg Chris Karrer von Amon Düül II mit Geigenkasten in der Tram sah und er an der Haltstelle ausstieg, in deren Nähe sein Bandkollege John Weinzierl wohnt, schwante mir schon, dass dies mit dem am gleichen Abend anstehenden Konzert der Krautrock-Veteranen Birth Control und Guru Guru zu tun haben könnte. Und in der Tat erschienen Weinzierl und Karrer im Metropolis, und Chris Karrer wirkte als Gastviolinist bei zwei Guru-Guru-Nummern mit.
Wie bei meinem letzten Besuch gehörte ich auch dieses Mal im Metropolis - im Gegensatz zu den meisten Konzerten in letzter Zeit... - zu den jüngsten Besuchern. Kein Wunder, denn ähnlich wie bei der "1. Münchner Prog-Reunion Nacht" standen am Mittwoch zwei Bands auf dem Programm, die beide schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, und deren Fan-Basis dementsprechend großteils nicht mehr die allerjüngste ist.
Auf einem Plakat vor dem Metropolis wurde der Doppelpack daher sanft ironisch mit "80 Jahre Krautrock" beworben - auch wenn z.B. bei der aktuellen "Birth Control"-Besetzung nur noch Schlagzeuger und Bandkopf Bernd Noske aus den "alten Zeiten" stammt.
Ähnlich ist es auch bei Guru Guru, sogar in zweierlei Hinsicht: Auch hier ist der Schlagzeuger, Mani Neumeier, die treibende Kraft, und der einzige, der aus der Anfangszeit der Gruppe übrig geblieben ist. Immerhin sind mit Gitarrist Roland Schaeffer und Bassist Peter Kühmstedt zwei weitere Musiker an Bord, die schon seit über dreißig Jahren mit Guru Guru verbunden sind.
Musikalisch halten sich die Gemeinsamkeiten aber in Grenzen: Birth Control zelebrieren nach wie vor trippigen Hardrock mit langen Solo-Einlagen, während Guru Guru soundmäßig etwas abwechslungsreicher und sowohl musikalisch als auch vom Bühnengehabe mit etwas mehr Spass-inne-Backen daher kommen, das Augenmerk aber auch auf eher verdaulichen Klängen und Strukturen mit jeweils wenigen Riffs und Akkorden liegt, mal im sanften Ethnogewand, mal bluesig, mal psychedelisch
Eine Gemeinsamkeit gibt es aber noch, dass nämlich beide Bands ein "Signature"-Stück haben, auf das die meisten Fans bei jedem Konzert warten: "Gamma Ray" bei Birth Control und "Der Elektrolurch" bei Guru Guru - die natürlich auch in München beide zur Freude des Publikums gespielt wurden. Beide Bands lieferten jeweils ziemlich gute Konzerte ab, auch wenn mir persönlich die Ecken und Kanten fehlten, wie sie den Krautrock in den frühen 70ern eben auszeichneten.
Nach dem Ende des Konzerts kam es übrigens zu einem noch erweiterten geselligen Gipfeltreffen: Zu den Guru Gurus, Birth Controls, Chris Karrer, John Weinzierl gesellen sich Christian Burchardt (Embryo) und Peter Frohmader, also insgesamt "200 Jahre Krautrock", wenn man so will. [Quelle: progblog.de]
Konzertbericht Harmonie Bonn (18.10.) - Artikel lesen
Konzertbericht Harmonie Bonn (18.10.) - Artikel lesen
Konzertbericht Altes Wasserwerk Lörrach (11.09.) - Artikel lesen
Ins Kraut geschossen
Birth-Control-Schlagzeuger und -Sänger Bernd "Nossi" Noske gibt alles. | Foto: Barbara Ruda
"Wenn ich ein Gammastrahl wäre", singt Bernd Noske im größten Hit der Band Birth Control zum rhythmisch wabernden Synthesizer-Sound, "könnte ich körperlos um die Erde fliegen, Waffen und Raketen zerstören und das Aussehen der gesamten Menschheit durcheinander bringen. Wir alle würden uns in Schokoladenmenschen verwandeln, überall auf der Welt". Zumindest die Erfüllung des letzten dieser gut gemeinten Wünsche wäre am Donnerstagabend im Alten Wasserwerk in Lörrach ziemlich problematisch gewesen, denn angesichts der heißen Stimmung, an der die Krautrocker-Kollegen der Band Baumstam um Uli Klawitter auch nicht ganz unschuldig waren, wären die Fans wohl komplett dahingeschmolzen.
Trotz einiger entsprechender Zwischenrufe mussten sie aber auf "Gamma Ray" warten. Diese Zeit wurde von Birth Control in ihrem unverkennbar vorwärts drängenden, rockigen Stil aufs feinste überbrückt. Das Quartett brannte ein Feuerwerk alter ("Hope", "Trial Trip") und neuer Songs ("Alsatian") ab. In enormem Tempo ging es nonstop durch knapp zwei Stunden. Nur einmal trat Wirbelwind "Nossi" nach vorne, um die schöne Ballade "A night of it" zu singen. Egal ob er nun trommelte oder sang – oftmals tat er beides gleichzeitig – diesem Mann konnte man zu jedem Zeitpunkt ansehen, dass er für seine Musik lebt.
Naturgemäß sind die Hallen, in denen Birth Control heuer spielen kleiner als zur Krautrock-Ära. Im Dudelfunk-Einheitsbrei sucht man ihren improvisationslastigen Art-Rock mit seinen komplexen Songstrukturen und Hang zum Experiment ja auch vergeblich. Aber live, das konnten die mit den Bands in die Jahre gekommenen Fans bei der ersten Lörracher Rocknacht erleben, haben Birth-Control-Urgestein Bernd "Nossi" Noske und seine großartigen Mitmusiker (Leadgitarrist Peter Engelhardt, Tastenmann mit klassischem Hammondorgel-Sound Sascha Kühn sowie Bassist und Duettpartner bei den schönen zweistimmigen Satzgesängen Hannes Vesper) nichts von ihrer Energie, Spielfreude und Ausstrahlung verloren. Die Stücke wurden in typischer Manier "ausgespielt", das heißt gedreht und gewendet und mit ausschweifenden Improvisationen veredelt. Schön zu sehen, dass sich grauhaarige Herrschaften und Jugendliche im generationsübergreifenden Headbanging übten. Natürlich spielte der mehrfach zu Deutschlands bestem Drummer gekürte Schlagzeuger auch wieder eines seiner legendären Solos, die er mit der rückwärtigen Besteigung seiner "Maschine" beendete.
Als Nossi dann mit einem breiten Grinsen ankündigte "Jetzt kommt ein Stück, das wir seit 35 Jahren nicht mehr gespielt haben" wussten alle im Saal Bescheid: Zeit für "Gamma Ray", das Stück, das wirklich bei keinem Birth-Control-Konzert fehlen darf. Die Version vom Donnerstag dauerte eine knappe halbe Stunde und bescherte den Fans einige unvergessliche Momente.
Beide Bands der ersten Lörracher Rocknacht zehrten nicht bloß von ihren legendären Namen. Birth Control und auch Baumstam boten Klasse-Shows: Von wegen müde Rock-Opas: der Krautrock jedenfalls lebt. [Quelle: Badische Zeitung]
Krautrock Tourtagebuch 2008 - 40 Jahre Jubiläumstour mit Birth Control und Guru Guru. Wir berichteten live von den Gigs und lustigen Begebenheiten 'on the road'. Jede Menge Fotos der Gigs und einige Videos sind dort online! Tagebuch lesen (externer Link)
Festivalbericht Rock Of Ages (01.08.) - Artikel und Fotos (externer Link)
Rock Of Ages (31.07. und 01.08.) - Fotogalerie (externer Link)
Kaulstoss - auf den Spuren von Birth Control - Erlebnisbericht (externer Link)
Festivalbericht Willofs (12.09.) - Artikel lesen
Konzertbericht Neuss (02.10.) - Artikel lesen
Die Jungs gaben richtig Gas - ein Percussion-Gewitter (von SEBASTIAN SCHAEFER)
Plötzlich standen sie auf der Bühne und legten los: Die Krautrock-Legende "Birth Control" begeisterte das Publikum im Greyhound Pier 1 mit verblüffenden Einfällen und ohne Verschnaufpausen. Mit ihrer Spielfreude und natürlich ihrem Können rissen die Musiker das Publikum mit.
Um Punkt 22 Uhr am Freitagabend war es soweit: Vier Musiker nahmen ihre Plätze auf der Bühne ein und begannen zu spielen. Das war so unspektakulär, dass in den hinteren Reihen gerätselt wurde, ob es sich nun schon um den Hauptakt handele, oder ob noch eine zweite Vorband im Programm sei. Doch tatsächlich: "Birth Control" hatte klammheimlich die Bühne des Greyhound Pier 1 erobert und legte einfach los – ohne Verspätungen und Verzögerungen, ohne lange Begrüßungsreden und eben auch, ohne sich schon vor der ersten Kostprobe ihres Könnens feiern zu lassen. Langsam wendeten sich nun auch die letzten durstigen Fans, die noch auf ihr Bier warteten, der Bühne zu. Dort waren Bernd "Nossi" Noske, Schlagzeuger, Sänger und Kopf der Truppe, Gitarrist Peter Engelhardt und die nicht mehr zur Originalbesetzung zählenden Sascha "Sosho" Kühn, der für den unverwechselbaren Keyboardsound sorgte, sowie Bassist Hannes "Cyborg Haines" Vesper bereits voll in ihrem Element.
Die Verunsicherung im Publikum war nach dem ersten Song wie weggeblasen, tosender Applaus brandete auf, wann immer die vier Musiker ihren Gästen Zeit dafür ließen, denn größere Pausen für Beifallsbekundungen ließen sie in ihrer Spielfreude gar nicht erst aufkommen. Ob Gitarre, Bass, Keyboards oder Schlagzeug, einer hatte immer noch ein paar Einfälle extra parat und verschaffte seinen Bandkollegen so die Möglichkeit, kleinere Verschnaufpausen einzulegen, oder sogar auch mal ein Bier zu besorgen, ohne dass die Soundkulisse merklich darunter zu leiden hatte. Dabei stach wieder einmal Bernd Noske ganz besonders hervor, der in solcher Weise auf seinem Schlagzeug herumwirbelte und dabei ein Percussion-Gewitter auf den Saal losließ, das jede Samba-Band vor Neid erblasst wäre. Doch damit nicht genug. Denn Noske ist eben zugleich auch Sänger und bringt es fertig, bei seinen unermüdlichen Schlagzeugeinlagen immer noch genug Luft in den Lungen zu behalten, um auch gesangstechnisch in die Vollen zu gehen. Für die meisten Gäste galt dies allerdings nicht ganz. Die wogten sanft im Takte der Musik, während einige wenige Vertreter der Generation U30 etwas mehr Gas gaben. Mehr wäre jedoch auch gar nicht nötig gewesen, denn was Birth Control auf die Bühne zauberten war eher zum Zuhören und Genießen geeignet und fast schon zu schade, um es einfach "wegzutanzen" (NGZ-Foto: A. Woitschützke).
"Das ist unsere Musik aus unserer Zeit", schwärmte Wolfgang Süß, ein Fan, der extra aus Wuppertal angereist war. Und auch die Band zeigte sich sehr zufrieden mit der Stimmung: "Es war richtig geil", meinte Bernd Noske bei der verdienten Zigarette danach.
Konzertbericht Musikzentrum Hannover (16.10.) - Artikel lesen
Klassentreffen im Musikzentrum [von Kai Schiering]
Drei deutsche Bands aus den siebziger Jahren, Ramses, Guru Guru und Birth Control, spielen auf. Die Halle am Bahndamm ist gut gefüllt. Krautrock ist gekommen um zu bleiben, auch wenn die Bezeichnung eigentlich eine abwertende ist.
Ramses, seit Anfang 1972 im Geschäft, kommen aus Hannover. Sie sind die Jüngsten im Trio, erinnern mit ihren Keyboard-Klangteppichen und dem kräftigen Schlagzeug-Groove an die Prog-Rocker von Saga. Dabei hatten sie ihre Hochzeit, als der Punk die (zerschlissenen) Hosen an hatte.
Guru Guru sind schon eine ganze Ecke abgefeimter. Ihr Psycho-Blues, die Fender Jaguar Gitarre, sie könnten auch am Straßenrand im Scheinwerferlicht eines David Lynch Filmes auftauchen. Mani Neumeier, Kult-Drummer der Formation aus dem Odenwald, ist drahtig und rastlos wie ein Goa-Bewohner, die Gitarren von Hans Reffert und Roland Schaeffer knarzen frech und jazzig.
Allen Bands ist gleich, sie klingen wie die großen Blues Rock-Vorbilder aus England. Led Zeppelin, Pink Floyd – da machen auch Birth Control keine Ausnahme. Auch ihre Songs sind voller Improvisationen, es wird gerockt und gesägt, was der Blues hergibt. Bernd Noske am Schlagzeug – eine Legende, nicht nur bei "Gamma Ray". Doch hinter den vielen Rock-Arrangements fehlt der beeindruckende Song. Vielleicht ist das ein typisch deutschsprachiges Problem, vielleicht auch, weil allen Bands ein richtiger Sänger fehlt. Doch was ist in der Musik schon richtig und falsch. Das Publikum geht jedenfalls richtig ab, für sie hat sich der Abend gelohnt.
Kommentar des Webmasters: einen 'richtigen' Sänger haben Birth Control schon - der ist nur kein Frontmann, weil er nebenbei noch trommeln muss ;-) Auch Guru Guru und Ramses heben sich meiner Meinung nach gerade gesanglich positiv von den alten deutschen Rockbands ab, denen doch oft eine charismatische Stimme fehlte. Die absolute Ausnahme waren da Frumpy und Atlantis mit einer unübertrefflichen Inga Rumpf und natürlich Birth Control, die sowohl mit Nossi als auch mit Peter Föller herausragende Sänger hatten. Und daran hat sich bis heute nichts geändert ...!
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Krautrock vom Allerfeinsten [von Sylvia Dietl]
Düren. «Das ist Rockmusik vom Feinsten», sagte Edmund Hermes begeistert, der aus Gummersbach angereist war, um die Krautrock-Legende «Birth Control» live on stage zu sehen.
Und auch für den 51-jährigen Stefan Pilgermann aus Oberzier war der Besuch des Konzertes in der Endart ein Muss: «Birth Control war in meiner Jugend die führende deutsche Rockgruppe!»
Der im Jahre 1968 in Berlin gegründeten Band gelangen zahlreiche internationale Erfolge. Vor allem der Kult-Hit der 70er Generation «Gamma Ray» machte die Gruppe berühmt. «Birth Control» hat turbulente Zeiten überstanden und gilt auch heute als einer der besten Live-Acts in der Rockszene. Von der ursprünglichen Formation ist nur noch Schlagzeuger und Leadsänger Bernd «Nossi» Noske mit dabei. Er ist der Kopf der Kultband, prägte über vier Dekaden entscheidend ihren Stil - eine Ikone eben. Um sich geschart hat er eine kraftvolle Truppe von Vollblutmusikern: Peter Engelhardt an der Gitarre, Sascha Kühn an den Keyboards und Tim Rashid am Bass.
Das Quartett lieferte ein fulminantes zweistündiges Konzert, schöner, mitreißender, progressiver Rock im unverwechselbaren «BC-Sound». Sie zelebrierten alte Hits und neue Songs, und es war, als flossen die 70er, 80er und 90er Jahre ineinander. Das Publikum ging mit. Gleich zu Beginn Rockdonner auf der Bühne mit dem Powerstück «The Work Is Done». Es folgten «Hope», und Songs aus dem Album der 70er Jahre «Plastic People». Vor allem der Klassiker dieses Albums «Trial Trip» in der heutigen Version mit Peter Engelhardt an der Gitarre war ein Kracher. Seine Soli atemberaubend, sein Spiel gewaltig. Auch Tim Rashid legte mit sensationellen und präzisen Bassläufen mehr als ein fetzendes Rhythmusfundament. Am Keyboard glänzte Sasha Kühn.
Auf einem Podest
Über allen thronte Leadsänger und Drummer «Nossi» auf einem Podest. Man könnte glauben, er habe sein Schlagzeug dort festgeschraubt, damit es ihm nicht um die Ohren fliegt, wenn er sich rauschartig minutenlang in seine aufsehenerregenden Soli spielt. Auch mit 63 Jahren lässt «Nossi» die Drumsticks präzise wirbeln, drischt scheinbar gleichzeitig auf sämtliche Becken und Trommeln ein und sorgt für jede Menge instrumentaler Effekte. Nicht umsonst wurde er in den 70er Jahren mehrfach als bester deutscher Drummer ausgezeichnet. «Nossi» besticht auch als Stimme der Band, unverwechselbar im Timbre und ausdrucksstark. Auch wenn feinfühliger Gesang eher nicht zu seinem Repertoire gehört, kam Bernd Noske einmal hinter seinem Drum hervor und präsentierte die Ballade «A Night Of It». Vor allem die weiblichen Fans liebten ihn dafür.
Nummern wie «Alsatian», der Titelsong aus der gleichnamigen neueren CD, brachte die knapp 200 Fans ebenso zum Kochen wie der Song «Back from Hell». Das Konzert gipfelte schließlich im Kult-Hit «Gamma Ray», den die Band in einer Longversion spielte, während die Zuschauer tanzten und rockten.
Auch Edmund Hermes war hin und weg: «Genauer Rhythmus, Supersound, perfekte Abstimmung. So muss Rockmusik klingen. Einfach geil!»
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Gulfhaus Vechta (13.11.) - Oldenburgische Volkszeitung - Artikel lesen
OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG
Immer noch fit wie ein Turnschuh - Krautrocklegende BIRTH CONTROL begeistert im Gulfhaus
Vechta (hvo) – Ein Hauch von Nostalgie durchwehte am Samstagabend den Saal des Gulfhauses. Die urdeutsche Krautrocklegende "Birth Control", 1968 in Berlin unter anderem vom Drummer und späteren Fernsehmoderator Hugo Egon Balder gegründet, rockte den Saal. Mittlerweile ist als einziges Urgestein der Drummer Bernd "Nossi" Noske noch mit dabei, der noch im Gründungsjahr Hugo Egon Balder an den Sticks ablöste. Dem Oldie und den etwa 150 Besuchern bereitete es sichtlich Spaß, mit seinen jungen Bandmitgliedern Peter Engelhardt (Guitar, Backing Vocals), Sascha "Sosho" Kühn (Keyboards, Piano) und Hannes "Cyborg Haines" Vesper (Bass und Backing Vocals) aufzuspielen. Der Senior ist mit seinen 64 Jahren immer noch "fit wie ein Turnschuh". Er gehört zu den selten anzutreffenden Schlagzeugern, die nicht nur den Takt treibend voranbringen, sondern dazu auch noch singen. Und das mit einer unbeschreiblich langatmigen Kondition.
Selbstverständlich durfte im Set nicht der Superhit "Gamma Ray" aus dem Jahre 1972 fehlen. Schon als die ersten Töne erklangen, war das Volk aus dem Häuschen. Welch ausgezeichnete Musiker Birth Control ihr Gesicht geben, belegten die starken Soloparts. Kein Wunder, dass es am Ende drei Zugaben waren, die das begeisterte Publikum forderte. Darunter der Titel "Hope", der 1970 als Single erschien und nie auf einer LP zu hören war.
Mal hart – mal soft: Melodiös treibende Rocksongs brachten Gitarrist Peter Engelhardt, Urgestein Schlagzeuger Bernd "Nossi" Noske, Bassist Hannes "Cyborg Haines" Vesper und Keyboarder Sascha "Sosho" Kühn (von links) zu Gehör. Foto: Vollmer
Kubana Siegburg (20.11.) - Fotogalerie (externer Link)
Festhalle Dudenhofen (26.11.) - Fotogalerie von Jürgen Babylon (externer Link)
Z7 Pratteln Schweiz (27.11.) - Fotos - ansehen
Schwarzer Adler Rheinberg (18.02.) - Konzertbericht
RHEINISCHE POST - DIENSTAG 22. FEBRUAR 2011
Wie früher auf der Raupe
Die deutsche Rock-Legende "Birth Control" gastierte im "Schwarzen Adler". Nur noch Drummer Bernd "Nossi" Noske ist aus der guten alten Zeit übrig geblieben. Das Konzert war top – und keinesfalls ein öder Nostalgietrip.
VON UWE PLIEN
RHEINBERG-VIERBAUM Die Geschichte muss an dieser Stelle unbedingt einmal erzählt werden: Wir sind im August 1976. Kirmes in Homberg-Hochheide (könnte aber auch Rheinberg oder Alpen oder Moers oder sonstwo sein). Großes Gedränge Jugendlicher mit Jeansjacken, langen Haaren nicht nur am Autoscooter, sondern auch an der Raupe. Das Berg-und-Tal-Karussell dreht seine Runden. Mal mit grünem Stoffverdeck, mal ohne. Irgendwann passiert es dann: Der Mann in der kleinen Kabine ruft in sein Mikrofon: "Wer schnappt sich den Ring?" Und dann gibt es kein Halten mehr: einsteigen, mitfahren, während der Fahrt hinstellen und versuchen, einen oberhalb der Raupe befestigten Ring aus einer Hülse zu ziehen. Wem das gelingt, der ist der King of the Ring.
Den Soundtrack zu diesem sich alljährlich wiederholenden Spektakel liefert in aller Regel die Band "Birth Control mit ihrem Hammerhit "Gamma Ray". Am Anfang wummert der Synthesizer, als suche sich ein dicker Schwall Ketchup den Weg aus einer Plastikflasche. Dann beginnt der Song, und Drummer Bernd "Nossi" Noske spricht mit rauer Stimme den Prolog: "The world is pervated with ironie, hunger and corruption..."
39 Jahre nach der Gründung Jetzt waren "Birth Control" im "Schwarzen Adler" in Vierbaum und trafen dort so viele Fans, dass die kaum alle in den Saal passten. Zwölf Jahren nach dem letzten Adler- Gig und 39 Jahre nach dem Erscheinen von "Gamma Ray" lebt Nossi Noske, der singende Drummer, noch immer die Idee von "Birth Control". Er ist der einzige aus der alten Besetzung.
Kein Bruno Frenzel mehr an der Gitarre, sondern der Sechssaiten-Alleskönner Peter Engelhardt, der aus Moers stammt und in Homberg lebt. Kein Peter Föller mehr am Bass, sondern ein Hans Vesper, der unverschämt groovt; kein Zeus B. Held mehr an den Keyboards, sondern ein großartiger Sascha Kühn.
Drei geniale Musiker, die wohl noch im Kindergartenalter waren, als "Gamma Ray" erschien. Zusammen mit dem
sympathischen Spaß-Trommler Noske (der im August 65 Jahre alt wird, aber nicht den Eindruck macht, als wolle er in Rente gehen) holen die Birth-Control-Musiker die gute, alte Zeit zurück. Krautrocken so, wie man es Anfang der Siebziger getan hat: mit verschachtelten Zehn-Minuten-Stücken, mit langen Gitarren-Improvisationen, mit Schlagzeug-Solo und vor allem mit viel Spaß.
"Birth Control" 2011 – das ist kein bemitleidenswerter Nostalgie-Trip, sondern die hervorragende Show einer erstklassigen Band, die einen kompakten, eigenwilligen Sound aus der Frühphase der Rockmusik konserviert und weiterentwickelt hat. Wer im "Adler" dabei war, wurde auf eine wunderbare Zeitreise geschickt. Eine 26-minütige Version von "Gamma Ray" inklusive. Ein wunderbarer Abend – auch ohne Kirmes und ohne Raupe.
Alte Molkerei Bocholt (19.03.) - Konzertbericht
AHLENER ZEITUNG - DIENSTAG, 22. MÄRZ 2011
Birth Control rocken die Molkerei
VON THEO THEISSEN
Der neue Mann bei Birth Control: Martin "Ludi" Ettrich übernahm nach dem Ausstieg von Peter Engelhardt den Gitarrenpart. (Foto: Christian Gores)
Bocholt - Für zwei Stunden drehten Birth Control in der Alten Molkerei die Zeit zurück. Mit Stücken wie "The work is done", der Single "Hope" von 1970, die nie auf einem Album erschien, oder dem Klassiker "Gamma Ray" erinnerten Bernd "Nossi" Noske und seine Mitstreiter an die Glanzzeiten der Band. Birth Control gehört zu den Mitbegründern des deutschen "Krautrocks" und ist seit über 40 Jahren auf Tour.
Sascha Kühn (Keyboards), "Nossi" (Gesang, Schlagzeug, Perkussion), Hannes Versper (Bass) und Martin "Ludi" Ettrich (Gitarre) rockten die Molkerei, dass es eine wahre Freude war. Der Bandneuling am Sechssaiter fügte sich nahtlos in die Gruppe ein. Ideenreich, mit viel Gefühl und einem "Mördersound" ließ er es in seinen Soli krachen und brachte auf der Bühne genau das Maß an Selbstdiziplin mit, das nötig ist, um jedem einzelnen Musiker in der Band genügend Freiraum zur Entfaltung zu geben. Ettrich tritt die Nachfolge des langjährigen Gitarristen Peter Engelhardt an, nachdem dieser sich künftig verstärkt anderen Projekten widmen möchte. Mit Wahwah, Verzerrer und anderen Effekten spielte er sich in große Höhen und erhielt dafür immer wieder verdienten Zwischenapplaus - unter anderem auch von Anja Stahlke und Mario Schlaak. Die beiden Birth-Control-Fans reisten eigens für das Konzert aus Oberhausen und Grevenbroich nach Bocholt. "Wir fahren der Band hinterher, um kein Konzert zu verpassen", sagte Stahlke.
Ihre Sternstunden hatten auch die übrigen Bandmitglieder, allen voran "Nossi", der seine Qualitäten als Drummer in einem mitreißenden Schlagzeugsolo bewies. Woher der inzwischen 64-Jährige seine Energie nimmt, um als Sänger, Schlagzeuger und Frontman über zwei Stunden lang die Show zu dominieren, bleibt sein Geheimnis. Aber ihn live zu erleben, ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.
In ihrem Programm griffen Birth Control tief in die Song-Schatzkiste vergangener Tage. So spielten sie gleich mehrere Stücke aus ihrem 1975 veröffentlichten Album "Plastic People". Im aktuellen Sound hat die Kraft ihrer komplexen, von Harmonie- und Rhythmuswechseln getragenen Musik bis heute nichts an Aktualität verloren. So gab es für die begeisterten Zuhörer in der ausverkauften Molkerei auch kein Halten mehr, als die Band zum Schluss des Konzertes ihren großen Hit "Gamma Ray" in einer 30-minütigen Fassung spielte, die alle mitriss. Kein Wunder, dass sich Birth Control erst nach zwei Zugaben verabschieden durften.
Rockfabrik Bruchsal (27.03.) - Fotogalerie 1 von Hans-Joachim Of (externer Link)
Rockfabrik Bruchsal (27.03.) - Fotogalerie 2 von Jürgen Babylon (externer Link)
Musikzentrum Hannover (17.09.) - Fotogalerie von Jürgen Babylon (externer Link)
Musikzentrum Hannover (17.09.) - Konzertbericht Rockszene (externer Link)
Musikzentrum Hannover (17.09.) - Konzertbericht auf Rocktimes.de (externer Link)
Harmonie Bonn (11.11.) - Presseartikel Bonner Rundschau
Harmonie Bonn (11.11.) - Presseartikel Generalanzeiger
GENERALANZEIGER BONN - MONTAG, 14.11.2011
Jubiläumsfeier von Birth Control vor vollem Haus
Von Wolfgang Schneider
Die legendäre Krautrock-Band Birth Control ließe sich inzwischen mühelos auch unter dem Namen "Nossi Control" vermarkten. Dieser Schluss drängt sich nach dem neuerlichen Auftritt der 1968 gegründeten Formation in der voll besetzten Endenicher Harmonie durchaus auf. Frontmann Bernd "Nossi" Noske verkörpert die Band par excellence. Der Sänger und Schlagzeuger kontrolliert das Bühnengeschehen wie kein Zweiter - der Publikumsliebling ist er ohnehin, wie zahlreiche Zwischenrufe es beweisen.
50 Jahre auf der Bühne: Birth Control-Frontmann Bernd "Nossi" Noske feierte in Bonn Jubiläum.
Foto: Wolfgang Schneider
Dabei ist Noske nicht einmal Gründungsmitglied der 1968 gegründeten Band. Birth Control - in der weiteren Besetzung mit Martin "Ludi" Ettrich (Gitarre), Sascha Kühn (Keyboard) und Hannes Vesper (Bass) - genießt auch in Bonn Kult-Status, der den Saal füllt und für beste Stimmung sorgt. Diesmal gab es jedoch etwas Besonderes zu feiern: Anchor-Man "Nossi" Noske feierte auf den Tag genau seinen Karrierestart vor 50 Jahren, die fällige Geburtstagstorte wurde auf der Bühne unter großer Akklamation des dicht gedrängten Publikums überreicht. Nossi Noske revanchierte sich mit einigen von der Band seltener live zu hörenden Stücken ("The Work is Done" :-) und zwei neuen Stücken der Band ("Run Away With Me", "Lost in The Sea"), die auf dem neuen Album wieder zu finden sein werden. Die Band begeisterte rundum mit ihrem groovenden Sound und bekannten Songs im gewohnten XXL-Format.
Harmonie Bonn (11.11.) - Nossi's 50-jähriges Bühnenjubiläum - Fotos © Walter Schnabel & Ed Reinfeldt
Schwarzer Adler Rheinberg (17.02. + 18.02.) - Fotogalerie von Klaus Gebert (externer Link)
Alte Molkerei Bocholt (15.09.) - Fotogalerie von Jan Tervooren (externer Link)
Grugahalle Essen (13.10.) - Fotogalerie von Jürgen Babylon (externer Link)
Grugahalle Essen (13.10.) - Fotogalerie von Lutz Diehl (externer Link)
Kultur-Bahnhof Uslar (03.11.) - Fotogalerie von Carsten Nückel (externer Link)